Brauchen Bienen eine eigene Wasserschale?
Kennst du das, wenn du auf dem Balkon sitzt, deinen Kaffee genießt und eine Biene um deine Kräutertöpfe herumschwirrt – und dann wie suchend über dem Gießwasser tanzt? Da fragt man sich doch unweigerlich: Haben die eigentlich Durst? Und wo trinken sie, wenn’s keinen Teich oder Gartenschlauch gibt?
Genau darum geht’s heute. Denn ja, Bienen brauchen Wasser – auch mitten in der Stadt, auch fünf Stockwerke über dem Boden. Und mit ein paar einfachen Handgriffen kannst du ihnen genau das bieten.
Warum Bienen auch auf dem Balkon Wasser brauchen
Wasser ist für Bienen mehr als nur ein Schluck gegen den Durst. Sie brauchen es, um ihre Brut zu versorgen und den Bienenstock zu kühlen. Wenn’s heiß wird, verdunsten sie Wasser im Stockinneren – eine Art natürliche Klimaanlage.
Wenn du also eine Biene beim Trinken beobachtest, hilft sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihrer ganzen Gemeinschaft. Besonders in trockenen Sommern oder in Städten mit wenig Grünfläche wird es für die Tiere immer schwieriger, sichere Wasserquellen zu finden.
Wie du eine bienenfreundliche Wasserschale für den Balkon machst
Keine Sorge – du brauchst keine große Fläche. Eine kleine Schale, ein bisschen Fantasie und ein ruhiger Platz genügen.
Das brauchst du:
- Einen flachen Untersetzer oder eine flache Schale
- Steine, Tonscherben oder Muscheln
- Etwas Moos oder kleine Holzstücke
- Leitungswasser oder frisches Regenwasser
Füll den Untersetzer mit Wasser und lege die Steine oder Scherben so hinein, dass sie aus dem Wasser herausragen – wie kleine Landebahnen für Bienen. Das Moos saugt zusätzlich Wasser auf und bietet Halt für ihre winzigen Füße.
Stell die Schale an einen sonnigen, windgeschützten Platz. Ideal ist ein Plätzchen zwischen Kräutern oder Balkonblumen, die sowieso schon Bienen anlocken – Lavendel, Minze oder Zitronenmelisse zum Beispiel.
Wichtige Pflegetipps für deine Balkon-Tränke
Damit deine Bienentränke eine sichere Oase bleibt, solltest du das Wasser regelmäßig austauschen – alle zwei bis drei Tage ist ein guter Rhythmus. So verhinderst du, dass sich Mücken oder Algen ausbreiten.
Achte darauf, dass keine glatten, tiefen Gefäße verwendet werden. Bienen können darin leicht abrutschen und ertrinken. Und bitte kein schmutziges Regenwasser aus der alten Tonne – lieber frisches Wasser aus dem Hahn oder direkt vom letzten Schauer aufgefangen.
Warum sich das Ganze lohnt
Mit einer einzigen kleinen Schale kannst du richtig viel bewirken. Du unterstützt nicht nur Honigbienen, sondern auch Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten, die auf dem Balkon kaum Wasser finden. Besonders in hoch gelegenen Wohnungen ist das eine seltene Rettungsinsel.
Und ehrlich – es ist einfach schön, wenn du eine Biene siehst, die vorsichtig auf einem Stein landet, kurz innehält, trinkt und dann weiterfliegt. Ein stiller Moment der Verbindung zwischen dir und der Natur.
Und wenn keine Bienen kommen?
Manchmal dauert es ein wenig, bis sich die ersten Besucher einstellen. Bienen merken sich gute Wasserstellen, kommen immer wieder und sagen sogar anderen Bescheid – ganz nach dem Motto: Hier gibt’s was Gutes!
Also einfach dranbleiben, regelmäßig frisches Wasser bereitstellen und geduldig beobachten. Die Bienen finden dich.
… und jetzt begleite mich …
Stell dir vor, du lehnst dich auf deinem Balkon zurück, umgeben von Blumentöpfen und Kräutern. Die Stadt ist weit weg, hier oben ist es ruhig. Eine Biene landet auf einem kleinen Stein in deiner Wasserschale, trinkt einen Schluck und verschwindet dann wieder in den Himmel. Ein kleiner Moment Natur – ganz nah, ganz bei dir.
PS: Ja, gerade auf dem Balkon ist eine Bienentränke eine tolle Idee. Du brauchst wenig Platz, kannst sie gut beobachten – und gibst durstigen Insekten mitten in der Stadt ein kleines bisschen Heimat.
